Was tut jesuitenweltweit?

Weltweit mit den Armen – das ist der Leitgedanke von jesuitenweltweit in Nürnberg. Ihre Aufgabe ist es, weltweit die pastorale und soziale Arbeit von Jesuiten, Missionaren, Ordensschwestern und engagierten Laien zu fördern. Die durch Spenden ermöglichte Hilfe umfasst gegenwärtig rund 600 Projekte in mehr als 50 Ländern in Lateinamerika, Afrika, im Nahen Osten sowie in Süd-, Ost- und Zentralasien. jesuitenweltweit leistet Unterstützung in den Bereichen Glaubens­verkündigung, Flüchtlings- und Katastrophenhilfe, Gesundheits- und Menschen­rechts­arbeit, Schulbildung und berufliche Ausbildung, Ökologie und Land­wirt­schaft sowie – in kleinerem Umfang – Kunst- und Kulturförderung. Schließlich bedeutet Solidarität mit den Armen auch politische Anwaltschaft, um Menschen­rechte durchzusetzen und ungerechte Strukturen zu verändern.

Entstanden ist die Jesuiten­mission als „Missions­prokur“ – eine Art Heimatbasis für Jesuiten, die als Missionare in Übersee arbeiteten. Den deutschsprachigen Pro­vin­zen waren von der Ordensleitung in Rom feste Missionsgebiete übertragen wor­den, vor allem in Indien, Indonesien, Japan, China und dem heutigen Simbabwe. Es lag in der Verantwortung der Provinzleitungen, geeignete Ordensmitglieder für die Aufbauarbeit in den Missionen zu finden. Die Missionsstationen umfassten neben einer Kirche auch stets eine Schule und ein Krankenhaus. Der klassische Jesuiten­missionar arbeitete also nicht nur als Priester, sondern gleichzeitig als Lehrer, Architekt, Bauherr und Krankenhausleiter sowie oft auch als Wasserbau- und Agraringenieur, um die landwirtschaftliche Selbstversorgung zu sichern. Das Geld für diese vielfältige Projektarbeit sammelten die Missionare in der Heimat. Die „Missions­prokur“ übernahm für die Spendenwerbung und Informationsarbeit der Missionare die Funktion einer Schaltstelle. Sie sorgte für eine Vermittlung in beide Richtungen: für den finanziellen Nachschub aus der Heimat und für Informationen aus den Missionen. Heute sind die alten Missionsgebiete längst zu eigenständigen Ortskirchen bzw. selbstständigen Jesuitenprovinzen geworden und es gibt nur noch wenige klassische Missionare. Entsprechend haben sich die Schwerpunkte der Jesuiten­mission gewandelt. Ihre Hauptaufgabe ist heute die Einwerbung von Spendenmitteln, um ihre Projektpartner vor Ort bei der Umsetzung von Hilfs­projekten zu unterstützen.

Das grundlegende Prinzip der Jesuiten­mission ist die solidarische Begegnung von Mensch zu Mensch. Die Jesuiten­mission stärkt und begleitet Initiativen an der Basis, die den Armen direkt helfen und sie aktiv einbinden. Sie baut Brücken zwischen Menschen verschiedener Religionen, Kulturen, Rassen und sozialer Klassen. Sie eröffnet durch Freiwilligenprogramme Jugendlichen und Erwachsenen aus Europa die Möglichkeit, andere Länder und Kulturen kennen zu lernen, sich mit der Situation der Armen auseinanderzusetzen, ihren Glauben zu leben und sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Neben der Jesuiten­mission in Nürnberg gibt es im deutschsprachigen Europa auch eine Jesuiten­mission in Zürich und in Wien. Alle Jesuiten­missionen sind Teil des weltweiten Netzwerkes der Gesellschaft Jesu und arbeiten eng zusammen.